Psalms 116

Text: Psalm 116,1-19 Der 116. Psalm hat auch keine Überschrift, dem Inhalt nach aber geht seine Absicht dahin, unter dankbarem Angedenken an die genossene Hilfe GOttes sich ganz und gar an Ihn aufzuopfern. Der Mann GOttes ist über die Erhörung seines Gebets innig gerührt, und faßt den Vorsatz, dem HErrn seinem GOtt ewiglich anzuhangen, V.1-2. Er erzählt seine Erfahrung, sowohl was sie für Angst über ihn gebracht, als auch wie er darunter getröstet worden sei, V.3-9. Er legt dem HErrn sein dankbares Herz dar, wie er der verschafften Hilfe nimmermehr vergessen, sondern seinem GOtt ewiglich anhangen wolle, V.10-19. Bei gesunden oder kranken Tagen sich vom Schrecken des Todes und der Hölle, oder doch von ernstlichen Stichen, so die Ewigkeit geben kann, recht durchsuchen lassen, schadet nichts. Es wird viel Härtigkeit der Natur zerbrochen, und das Herz zu mancher Erfahrung tüchtig gemacht, die sonst zurück bliebe. Da sieht man, wie die Einfältigen, die sich nicht selbst klug genug sind, noch zu helfen wissen, dem lieben GOtt am Herzen liegen. Aber auch mit welcher Beugung, Dank, Gehorsam und stiller Zufriedenheit der Glaube seinem GOtt und dessen Gnadenvorsatz begegnet, und sich unter Allem an die bewahrende GOttes=Macht hinhängt. Der sel. Bengel schreibt in seinem Lebenslauf: Mein Leiden war meist geistlich und verborgen, sachte und anhaltend, und besonders gab mir bisweilen einen geschwinden Stich die Ewigkeit, die der Mensch vor Furcht vor dem Wehe, auf das Wohl die Ewigkeit an sich selbst mit ihrer so großen Wichtigkeit mein Innerstes durchdrang, und schärfer durchläuterte, als keine Widerwärtigkeit zu tun vermag." Da mag es auch so durchdringende Seufzer wie im Psalmen gegeben haben: O HErr, errette meine Seele. HErr, ich bin Dein Knecht. Im Jahr Christi 303, unter der 10. heidnischen Verfolgung, wurde auch ein Knabe von sieben Jahren über dem Bekenntnis der Wahrheit zum Tode verurteilt, den seine Mutter selbst dem Scharfrichter hingab, und mit Vorhaltung eines Tuchs sein Haupt, das ihm abgeschlagen wurde, auffing, und es nochmals an ihre Brust drückte, und dabei die Worte gebrauchte: der Tod seiner Heiligen ist wert gehalten vor dem HErrn. O HErr, ich bin Dein Knecht, ich bin Dein Knecht, Deiner Magd Sohn.
Copyright information for Rieger